KJUI Podcast - April-April, der närrische Monatsanfang

Der närrische Monatsbeginn April

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Was zeichnet den April aus?
Lange Zeit war sein Alleinstellungsmerkmal ja, dass er wechsellaunig sei in Bezug auf das Wetter, deshalb hat er auch den Namen "Launig" oder "Wandelmonat". Aber mittlerweile haben dieses Zeichen ja auch andere Monate, wenn nicht gar alle Monate, irgendwie sind ja alle Monate wechsellaunig geworden.

Gut.
Geht man vom Wort aus, kann der April aus dem Lateinischen hergeleitet werden, vielleicht von "apricus" = "sonnig" oder "aperire" = "öffnen", schließlich öffnen sich ja die Knospen der meisten Baumblüten größtenteils eben in diesem vierten Monat des Jahres.

Die Frage allerdings, wieso wir uns am ersten April gegenseitig narren, lässt sich wie so oft bei Bräuchen nicht ganz sicher beantworten.
Mitunter wird eben jenes wechsellaunige Aprilwetter als Grund benannt, weil wir sozusagen jeden Tag aufs Neue hereinfallen können. Diese Herleitung ist aber schwach für all die Bräuche, die sich seit dem spätestens 16. Jh. wirklich weithin als gefestigt zeigen:

Es gibt auch zwei hübsche Anekdoten aus Frankreich, z.B. die von Karl dem IX. Der verlegte den Neujahrstag 1564 nämlich vom 1. April auf den 1. Januar. In den Jahren danach verschickten so einige Scherzkekse ihre Neujahrseinladungen immer noch am 1. April und wer auf das falsche Datum hereinfiel, bereitete sich umsonst vor und wurde als Narr verspottet.
Mhh.
Eine zweite Anekdote aus Frankreich sagt, dass Henri Quatre, also Heinrich der IV. oder auch Heinrich der Große, Henri le Grand, ein Schwerenöter war, trotz seines großen Namens also, ein Schwerenöter mit einer Vorliebe für hübsche junge Damen. Von einer solchen wurde er wohl eines Tages zu einem heimlichen Rendezvous am 1. April eingeladen. Als der König dann pünktlich zum geplanten Stelldichein kam, ja da musste er staunen, denn es war nicht das hübsche junge Fräulein dort, sondern die Königin, seine Gemahlin, mit dem ganzen Hofstaat im Gefolge und sie verneigte sich vor dem verblüfften König und dankte ihm, dass er ihrer Einladung zum Narrenball gefolgt sei.

Neben diesen beiden französischen Anekdoten gibt es aber auch eine Deutsche, die auch unsere Vorliebe für die Falschinformationen bekräftigt, nämlich der Münztag, also besser gesagt, die Neuordnung des Münzwesens 1530 am 1. April zum Augsburger Reichstag. Da sollte das Münzwesen neu gestaltet werden und das rief natürlich so etliche Spekulanten auf den Plan. Dann wurde der Münztag aber überraschend abgesagt und so verloren viele ihr Geld und waren die Narren.

Für mich einleuchtender und ursprünglicher ist diese Erklärung:
Bei den Christen war der 1. April früher ein Unglückstag, denn Engel Luzifer wurde an diesem Tag aus dem Himmel geworfen und in die Hölle verbannt. Deshalb war zu Zeiten von Kaiser Augustus (27 v.Chr. bis 14 n.Chr.) der Glaube weit verbreitet, dass der Teufel an Unglückstagen auf die Erde zurückkehrt, um uns vom rechten Wege abzubringen. Sicher sind vor ihm nur diejenigen, die nicht an Gott glauben, sogenannte Narren, da sie ja bereits auf Satans Seite stehen, oder solche, die andere in den April schicken oder selbst verspottet werden, denn die treten in diesem Zusammenhang ebenfalls als Narr auf. Deshalb lässt der Teufel von dem Betreffenden ab, da er glaubt, einen der Seinen vor sich zu haben, so heißt es. Diese ursprüngliche Erklärung ist meines Erachtens die einzig wahre, die sich über so lange Zeit aufrecht erhalten konnte.


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Der April heißt auch Ostermond und eine der schönsten Ostergeschichten ist nun einmal die von den elf Bergen bei Potsdam.

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Die elf Berge bei Potsdam

(Sagen und Märchen aus Potsdams Vorzeit, Karl v. Reinhard)

In die Burg zu Potsdam waren zur Feier des heiligen Osterfestes viel edle Gäste gekommen, darunter elf junge Ritter aus dem Teltow, der Zauche und dem Havellande. Diese elf Ritter warben allesamt um die Hand des schönen Burgfräuleins.
Das Osterfest wurde vom Mittwoch der Karwoche an, über den Gründonnerstag bis hin zum stillen Freitag mit Rumpelmetten und Prozessionen vorbereitet. Man hatte Mohnstriezeln und Mohnfladen gebacken und am Samstage gut zu Abend gegessen.
Am Ostersonntag in der Früh versammelten sich all die edlen Gäste auf den Zinnen des Burgschlosses, denn man wollte die Sonne bei ihrem Aufgange tanzen sehen.
Die ganze Nacht hindurch war es schon unruhig in der Stadt und auch im Schlosse. Die Frauenzimmer machten sich nämlich bereit, das Osterwasser zu schöpfen, das der Sage nach nie verdirbt und den, der sich damit wäscht, hübsch macht, eine blühende Farbe gibt und alle Sommersprossen, Leberflecke und Male vertreibt. Man musste aber auf dem Wege hin zur Quelle und auf dem Wege zurück still schweigen.
Die jungen Burschen aber hatten sich große Ruten von Birkenzweigen, die schon anfingen zu grünen, gebunden und stäubten damit die Frauen. Ihr Ziel war es, sie zum sprechen zu bringen und ihnen dadurch das Osterwasser zu verderben. Also reizten sie die Mädchen zum Lachen oder zum Zorne, während diese ernst und schweigend die Krüge nach Hause zu bringen suchten. Dabei kam es oft zu gar komischen Szenen, an welchen sich auch die Herrschaften auf den Zinnen des Schlosses ergötzten.

Dieser Ostersonntag hatte einen besonders schönen Morgen. Ein weißer, durchsichtiger Nebelschleier zog sich auf dem blauen Strom der Havel und über die grünen Nuthe-Wiesen hin. Dort, zwischen Havel und Nuthe, war der Elfenbruch in einer solchen Klarheit an diesem Morgen zu sehen; die zackigen Eichen waren voller Kontur. Zwischen diesen Eichen rötete sich der Horizont zuerst. Weiter und immer weiter breitete sich der purpurne Glanz unter und über den Nebelschichten aus und erfüllte schnell den ganzen Raum vom Babelsberg bis hin zum Brauhausberg. Und dann, dann hob sich der Sonnenball, schwankend, wankend aus dem Nebel der Wiesen und wenn der Geistliche dann rief: "Die Sonne tanzt!" hatten alle das glänzende Tagesgestirn hüpfen gesehen.

Die Gesellschaft auf dem Schlosse war durch den schönen Morgen in eine heitere Stimmung versetzt worden und die Ritter aus dem Teltow, der Zauche und dem Havellande sagten dem Burgfräulein viel von ihrer heißen Liebe und dass sie die Sonne ihres Lebens wäre. Die Jungfrau aber war sehr verhalten, denn noch sprach ihr Herz für keinen der werbenden Freier. Der Vater und die Tanten und die Verwandten bedrängten sie, sie möge sich doch nun bitte entscheiden und einem der edlen Ritter ihre Hand reichen. Aber schließlich sagte sie:
"Jeder der Freier möge morgen, am Ostermontag, bei Sonnenaufgang auf den Berg bei Potsdam reiten, von wo aus er die Aussicht am schönsten findet! Ich selbst werde auf den Berg reiten, den ich am schönsten finde und der Ritter, den ich dort antreffe, soll mein Verlobter sein."
Anfangs galt diese Rede für Scherz, aber das Fräulein bestand auf ihren Sinnen und der Vater gab schließlich seine Zustimmung, was auch die Tanten und Verwandten dagegen einwenden mochten. Die Ritter waren's zufrieden. Sie bauten auf ihr Glück oder ihre Geschicklichkeit, nur einer ging still und mit gesenktem, traurigem Blick hinweg.
Die anderen Ritter versuchten beim Fräulein selbst oder bei den Bediensteten oder beim Vater oder den Tanten und Verwandten herauszufinden, auf welche Anhöhe wohl das Burgfräulein reiten wird.

Sie aber wurde immer ernster und nachdenklicher, je näher der Abend kam und als sie dann in ihrem Schlafgemach war, hat sie viel geweint und die Jungfrau Maria gebeten, sie möge ihr helfen bei dieser wichtigen Angelegenheit; sie hatte sie doch allzu leichtfertig abgetan.

In der Nacht sind ihr viele wirre Träume gekommen und in einem sah sie die Sonne aufgehen, wie am Morgen, und da sie in die glänzende Scheibe blickte, sah sie das Gesicht des Ritters, der still und traurig davon gegangen war. Seine Augen sahen sie jetzt aber so liebevoll an, dass ihr das Blut stockte und dann verwandelte sich die zerfließende Sonne in eine goldene Blumenranke, die ihr Herz umspannte, und sie immer näher zog, immer näher zog, bis sie in den Gluten der Liebe versank.

Am Ostermontagmorgen waren die Ritter schon lange vor Tagesanbruch hinaus geritten, und ein jeder hatte einen anderen Berg gewählt; das waren
der Heineberg bei Baumgartenbrück
der Krähenberg bei Caput
der Telegraphenberg
der Ravensberg
der Babelsberg
der Berg von Sanssouci
der Klein-Glineker-Berg bei der Sandgrube
der Schäferberg bei Klein-Glineke
der Panberg bei Barnim und
der Pfingstberg.

Und dort waren die Ritter und harrten geduldig, ihre Rosse tummelnd, der Sonne und das Fräuleins.

Sie aber! Sie schreckte erst aus ihren Träumen auf, als schon das Rot der Sonne sich über den Boden schlich. Eifrig bestieg sie nun ihren Zelter und ritt hin zur Fähre und setzte über hin zum Brauhausberge, der ohnehin ihr Lieblingsplatz war. Und dort stand der Ritter, den sie im Traum gesehen hatte, der Ritter, der still und schweigsam davon gegangne war. Er hatte diesen Platz gewählt, weil er von hier aus das Schloss sehen konnte mit den hell erleuchteten Fenstern und sich seiner Geliebten nahe wusste und oft noch ist das glückliche Paar hinaus gewandert zu der schönen Stelle, wo die Sonne zuerst über ihrem Glücke aufging.


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Wenn es um das Feiern geht kann man sich schon fragen, warum wir das eigentlich machen. Feiertage, wie unnütz, könnte man sich doch denken, aber es gibt da noch einen Aspekt, nämlich, dass das Feiern uns Menschen auch jung erhält!

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Wie die heilige Gabe des Festes zu den Menschen kam

(Märchen aus Alaska)

Es soll tatsächlich eine Zeit gegeben haben, da kannten die Menschen keine Freude. Ihr Leben bestand aus der Wanderung durch die Welt, der Nahrungsbeschaffung, dem Essen selbst, der Verdauung, dem Schlaf, dem Beischlaf, die Nachkommen gebären und die Nachkommen versorgen.

Alle Tage vergingen ihnen in einer Gleichförmigkeit, von der wir oft denken, wir wären meilenweit davon entfernt, stattdessen aber leben auch wir in der heutigen Zeit mitunter im Hamsterrad dieser Gleichförmigkeit.

In dieser Zeit, damals, ganz früher also, als sowohl Tiere und auch Menschen so auf der Erde lebten, dass sie eine Sprache sprachen, lebten ein Mann und eine Frau und deren Sohn Teriaq nicht weit vom Meer entfernt, aber weit entfernt von anderen Menschen, einsam, könnte man sagen.

Der Vater hatte den Sohn frühzeitig das Jagen gelehrt und so war Teriaq eines Tages auf Rentierjagd, als er einen gewaltigen Adler kreisen sah. Schon musste er glauben, dass der Adler es auf ihn abgesehen haben könnte, denn er war wirklich riesig. Da senkte sich der Vogel herab, stelle sich mit seinen kräftigen Beinen weit von ihm entfernt auf und klappte die Schwingen ein, reckte sich und ging mit diesem wankenden Gang eines starken Vogels auf Teriaq zu, senkte den Kopf, schüttelte sich aufplusternd und verwandelte sich im selben Moment in einen Menschen mit einem Umhang aus Federn, mit einer Kapuze, die er vom Kopf streifte. Seine Augen waren durchdringend, die Haare spielten wie weicher Federpflaum in weiß um sein markantes Gesicht. Er blieb stehen und sprach mit klarer Stimme zu Teriaq: "Versprich mir, sobald du nach Hause kommst, Feste zu feiern mit Gesang und Tanz."

Teriaq stand völlig verblüfft da und begriff nicht, was dieser Adlermann da sagte, woher denn auch. Also fragte er:
"Was meinst du damit? Was ist Gesang? Was ist ein Fest? Was ist Tanz?"
"Folge mir. Ich führe dich zu meiner Mutter, sie wird dich lehren, was du nicht verstehst."
"Gut, ich komme mit", antwortete Teriaq und sie brachen gemeinsam auf.

Sie gingen weit, bis zu einem hohen Berg, den sie nun zu besteigen begannen. Als sie sich dem Berggipfel näherten, hörte Teriaq einen pochenden Laut, der stärker und immer stärker wurde, je näher sie dem Gipfel kamen.
"Es ist meiner Mutter Herz, das klopft", sagte der Adlermann.

Endlich kamen sie an. Da war ein großer Raum, da gingen sie hinein und drinnen, ganz allein, saß die Mutter des Adlers, alt, hinfällig und betrübt.
Nun ergfiff der Sohn das Wort und sagte: "Hier ist ein Mann, der verstehen möchte, was es bedeutet, ein Fest mit Gesang und Tanz auszurichten. Auf dem Weg hierher haben wir viel gesprochen. Er sagt, er wüsste es nicht, und er wüsste auch nicht, dass andere Menschen es wissen, wie man Worte zu einem Gesang zusammen setzen könne, wie man die Füße setzen sollte, um zu tanzen und wozu ein Fest überhaupt gut sein könnte."

Mutter Adler hatte plötzlich wieder Glanz in den Augen.
"Willst du es denn wissen und wenn ja, sage mir auch, warum du es wissen willst."
Und Teriaq antwortete: "Von Tag zu Tag scheint das Leben der Menschen trister und wertloser zu werden. Wir leben einsam, eintönig, engstirnig, vielleicht? Es fehlt uns etwas und ich ahne, dass ich es hier erfahren kann. Vater und Mutter wissen, dass es andere Menschen gibt, aber ich habe noch nie einen anderen gesehen."

Diese Worte schienen die alte, hinfällige Adlermutter zu beleben. Sie setzte sich ganz aufrecht, sah ihn freundlich und gefasst an und sprach:
"Zuerst müsst ihr ein Festhaus bauen, in dem sich viele Menschen versammeln können. Mein Sohn wird dir dabei helfen. Ich werde in der Zwischenzeit eine Trommel bauen. Kehre zurück zu mir, sobld das Haus gebaut ist und ich lehre dich, wie du den Takt auf der Trommel schlägst und Worte zu Gesängen formst und auch, wie du die Füße zum Tanz bewegst."

Und so gingen der junge Adlersohn und Teriaq - sie waren Freunde geworden - wieder zurück und bauten das Festhaus, das groß und schön wurde. Und als es fertig war ging Teriaq wieder hinauf auf den Berg zur Adlermutter und lernte alles.

"Nun ist es bald soweit", sagte die Adlermutter. "Ihr werdet bald die heilige Gabe des Festes erleben. Achtet darauf, dass ihr vor jedem Fest viel Fleisch sammelt, denn der Menschen Beisammensein in der Freude erfordert das."
Aber Teriaq fragte: "Wie sollen wir die Menschen finden, wie soll ich sie einladen?" "Ziehe hinaus, schlage die Trommel und singe dazu. Du wirst sie finden, immer zu zweit. Versammle sie, bis ihrer viele sind und erzähle ihnen von dem, was du weißt. Und dann seid vorbereitet auf die Menschen, die da kommen. Erwartet sie dann am Festhaus, habt das Fleisch bereit, das Wasser, die Felle. Zeigt ihnen den Tanz und die Freude." So sprach die Adlermutter.

Als Teriaq das erste Mal mit dem Adlersohn zurück kam und begann, das Festhaus zu bauen, lauschten Vater und Mutter verwundert und schüttelten ungläubig den Kopf; denn wer niemals sein Blut heiß werden und nie sein Herz in Erregung schlagen fühlte, kann des Adlers Geschenk mit seinen Gedanken nicht erfassen. Aber nun taten sie alles, was die Adlermutter übermittelt hatte. Ihnen war bewusst, dass sie durch ihren Sohn das heilige Geschenk des Festes bekommen hatten und auch sie wollten, dass alle Menschen an der Gabe teilhaben.

Die Vorbereitungen waren also in vollem Gange. Teriaq zog hinaus: und er war verwundert, plötzlich überall Menschen zu treffen, so, wie Mutter Adler es gesagt hatte: immer zu zweit. Seltsame Menschen! Einige waren in Wolfspelze gekleidet, andere in Felle vom Vielfraß, Luchs, Rot- und Silber- und Kreuzfuchs, ja in Pelze von allen Tierarten. Doch sie folgten ihm alle mit Freuden.

Dann sangen sie – man lachte, erzählte und lärmte; sie waren sorgenfrei und froh, wie nie zuvor. Sie aßen und tauschten Fleisch. Sie schlossen Freundschaften und die Nacht verging. Erst als das Morgenlicht des dritten Tages ins Festhaus schien, nahmen die Gäste Abschied. Aber während sie in wildem Getümmel aus dem Ausgang hinaus liefen, fielen alle vornüber auf ihre Hände und sprangen dann fort auf allen vieren. Jetzt waren sie keine Menschen mehr, sondern Wölfe, Vielfraße, Luchse, Rot- und Silber- und Kreuzfüchse.
Das waren Gäste, die die alte Adlermutter geschickt hatte, so dass das Erlebnis eines Festes für Vater und Mutter und Teriaq überhaupt möglich war, so dass es überhaupt ein erstes Fest geben konnte.

Bald darauf, als Teriaq wieder draußen war, um zu jagen, traf er den jungen Adlersohn. Dieser schlug wieder seine Kapuze zurück und zeigte sich ihm als Mensch. Gemeinsam gingen sie zur Adlerwohnung hinauf, aber schon ehe sie den Gipfel erreicht hatten, kam ihnen die Adlermutter, die vordem alt und hinfällig war, kräftig und schön entgegen, um Teriaq zu danken.

Und so ist es: Wenn die Menschen Feste feiern, werden alle Adler jung.


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So, nach all dem was wir jetzt über den April wissen, dass er Wechselmonat und Launig heißt, dass wir uns deshalb narren, höchtswahrscheinlich jedenfalls deshalb narren, weil einst Luzifer zu dieser Zeit aus dem Himmel in die Hölle verbannt wurde und man lange Zeit glaubte, dass an Unglückstagen er wieder auf die Erde zurück kommt, um Böses anzustellen und dass man vor ihm nur sicher sei, wenn man selbst als Genarrter aufträte oder andere narrte, weil er dann glaubte, einen der Seinen vor sich zu haben, welches Märchen eignet sich da nicht zuguter Letzt doch am besten, als das vom listigen Bäuerlein, das da den Teufel einmal zum Narren gehabt hat.

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Der Bauer und der Teufel

(Jacob und Wilhelm Grimm)

Es war einmal ein kluges und verschmitztes Bäuerlein, von dessen Streichen viel zu erzählen wäre; die schönste Geschichte ist aber doch, wie er den Teufel einmal drangekriegt und zum Narren gehabt hat.

Das Bäuerlein hatte eines Tages seinen Acker bestellt und rüstete sich zur Heimfahrt, als die Dämmerung schon eingetreten war. Da erblickte es mitten auf seinem Acker einen Haufen feuriger Kohlen, und als es voll Verwunderung hinzu ging, so saß oben auf der Glut ein kleiner schwarzer Teufel auf einem Schatz, der mehr Gold und Silber enthält, als du dein Lebtag gesehen hast.

"Der Schatz liegt auf meinem Feld und gehört mir", sprach das Bäuerlein.
"Er ist dein", antwortete der Teufel, "wenn du mir zwei Jahre lang die Hälfte von dem gibst, was dein Acker hervorbringt; Geld habe ich genug, aber ich trage Verlangen nach den Früchten der Erde."
Das Bäuerlein ging auf den Handel ein.
"Damit aber kein Streit bei der Teilung entsteht", sprach es, "so soll dir gehören, was über der Erde ist, und mir, was unter der Erde ist."
Dem Teufel gefiel das wohl, aber das listige Bäuerlein hatte Rüben gesät.
Als nun die Zeit der Ernte kam, so erschien der Teufel und wollte seine Frucht holen, er fand aber nichts als die gelben, welken Blätter, und das Bäuerlein, ganz vergnügt, grub seine Rüben aus.
"Einmal hast du den Vorteil gehabt", sprach der Teufel, "aber für das nächste Mal soll das nicht gelten. Dein ist, was über der Erde wächst, und mein, was darunter ist." "Mir auch recht", antwortete das Bäuerlein.
Als aber die Zeit zur Aussaat kam, säte das Bäuerlein nicht wieder Rüben, sondern Weizen, Die Frucht war reif, das Bäuerlein ging auf den Acker und schnitt die vollen Halme bis zur Erde ab. Als der Teufel kam, fand er nichts als die Stoppeln und fuhr wütend in eine Felsenschlucht hinab.
"So muss man Füchse prellen", sprach das Bäuerlein, ging hin und holte sich den Schatz.

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Weiterführende Links

Nachtrag
Der April ist auch Ostermond und neben Jesus feiert auch Buddha seinen Geburtstag, nämlich am achten Tag des vierten Mondes.
In der Legende "Der Mönch und die Prinzessin" zeigen sich zwei Strömungen des Buddhismus. Der Mönch Wonyo erlebte eine Liebe, die man wohl als die irdische Liebe seines Lebens bezeichnen darf. Doch zunächst hat er eine Erkenntnis. AUDIO

kindersache.de
April, April!

Wikipedia
Aprilscherz


Mit Dank vorab für Empfehlungen!

Herzliche Grüße
Anke Ilona Nikoleit


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