KJUI Podcast - Sternstunde Tanabata

Sternstunde Tanabata

Audio kompakt


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Sommerdreieck - Sommerpause.

Ich hatte Geburtstsag. Am Siebenschläfer. Meine Mom sagte: "Es war so verdammt heiß an dem Tag und ich lag da hinten in dem Krankenwagen ganz allein, hab dich mit den Beinen festgehalten, dass du mir nicht wegrutschst."
Eine ungeplante Lotusgeburt auf holperiger Landstraße also und wie schon an anderer Stelle erwähnt an der einen Birke der Landstraße zwischen Schwenow und Storkow.

Das Interessante am Siebenschläfer ist, dass er als Wetterlostag gilt: "An nassen Siebenschläfern tut`s noch lange wässern." In diesem Jahr hat der Siebenschläfer ordentlich in die Tasten gehauen. Ich kenne ihn zwar Zeit meines erinnerungsträchtigen Lebens als wetterseitig durchwachsen, denn oft war es warm und regnete doch Blasen in den Pfützen, doch in diesem Jahr schien mindestens ein Doppel am Start zu sein. Wenn er sonst damit auskam, sich entweder am Vormittag oder über die Mittagsstunden oder am Nachmittag mit der sonnigen Seite des Sommers zu zeigen und die anderen Stunden mit Regen anzufüllen, zeigte er diese Wechsel in 2023 mindestens zweimal sehr kräftig.

Laut Gregorianischem Kalender wäre der Siebenschläfer nun nicht mehr am 27. Juni, sondern am 07. Juli. Auch dieser Tag hat etwas mit dem Regen zu tun und mit einer Sternenkonstellation am Himmel, nämlich dem Sommerdreieck, gebildet aus den Sternen Altair, Wega und Deneb.

Altair im Sternbild des Adlers bildet die südlichste Spitze des Dreiecks und befindet sich so gesehen auf dem für uns linken Ufer des großen Himmelsstroms. Weit gegenüber gen Norden am anderen Ufer leuchtet Wega im Sternbild der Leier. Würde das Sternbild ihren Namen tragen, wäre schon offensichtlich, dass die zwei zusammen gehören, denn die Namen sind arabisch und heißen Altair: fliegender, ja sogar fliehender Adler und Wega: fallender, oder in der Bedeutung klarer, landender Adler. Deneb heißt: Schwanz der Henne und das passt gut, denn Deneb ist der hellste Stern im Sternbild des Schwans und sitzt hell leuchtend auf dem kurzen Ende hinter den aus Sternen gebildeten weit geschwungenen Flügeln, die als Brücke dienen und zudem mit einigen Nebeln umwoben daher kommen.

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Der Legende nach, deren Ursprung wohl chinesisch ist, ist Wega die Weberprinzessin. Ihr Eigenname: Orihime. Ihr Vater war der Himmelsgott und sie die beste Weberin schlechthin. Doch vor lauter Arbeit widmete sie sich gar nicht mehr ihrer eigenen Schönheit und schon gar nicht dem Vergnügen. Der Himmelsvater entschied kurzerhand, ihr Abwechslung zu verschaffen, indem er sie mit dem himmlischen Rinderhirten Hikoboshi verheiratete. Wer hätte das gedacht: Die beiden waren so verliebt, dass sie ihre Arbeiten darüber vergaßen – die Rinder wurden krank und der Nachschub an neuen Gewändern blieb aus. Das ließ den Himmelsgott denn doch zornig werden und Hikoboshi weit weg auf die andere Seite der Milchstraße verbannen. Zueinander zu kommen war nun unmöglich, denn die Milchstraße ist wie ein großer, breiter Fluss ohne Furt und ohne Brücke. Doch was einst aufgrund der Liebesfreuden geschah, geschah hernach aus Kummer. Die Gewänder blieben weiterhin aus und über die Rinder wird gar nichts mehr gesagt. So entschied der Himmelsgott, dass die zwei Liebenden sich einmal im Jahr sehen dürfen und zwar zu Tanabata.

Und das ist der siebente Abend des siebenten Mondes und so ist es nicht verwunderlich, dass die Feierlichkeiten lokal variieren zwischen Juli und August. Die Menschen schauen in den Himmel und hoffen, dass es nicht regnet, so dass der Fluss nicht anschwillt und womöglich die Brücke flutet. Sonst müssten die Liebenden ein weiteres Jahr warten.

Die Verschmelzung der Legende chinesischen Ursprungs mit den japanischen Variationen ist in gewisser Weise komplex und hat sich in der Lesart des chinesischen Schriftzeichens manifestiert.
In Japan hat sich für die Prinzessin dort am Himmel der Eigenname Tanabata etabliert, obwohl Tanabata wörtlich übersetzt 七夕siebenter Abend und nicht etwa Weberprinzessin heißt. Das chinesische Schriftzeichen für Tanabata bedeutet hingegen göttliche, feingewebte Robe und wurde ursprünglich auch anders gesprochen. Durch die Verschmelzung der Legenden hat sich die Lesung des Chinesischen Schriftzeichens, trotz des sichtbar anderen Bildes der göttlichen Robe, allgemeinhin auf "Tanabata" umgestellt.

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Im Übersetzer steht 棚機 Péngjī – Überdachungsmaschine, was ich ziemlich interessant finde: Würde ich in Synonymen von alten Worten in derzeitige Gebrauchsworte überwechseln, dann passen sowohl die Brücke des Tanabata-Festes, als auch die göttliche Robe als Außenhülle in das Bild. Und dieser Denkweise lasse ich Raum.

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Altair, der Stern im Sternbild des Adlers, der mit dem Rinderhirten gleichgestezt wird, war nicht etwa eine schlechte Partie in Bezug auf die Vermählung. Nein, auch er ist Sohn eines Himmelsgottes. Das kommt in der chinesischen Variation nicht deutlich hervor, zumal sich das Paar ohnehin schon im Himmel befindet. In der sehr poetischen japanischen Version hingegen ist Hikoboshi, also Altair, also der Rinderhirte, der Sohn des Himmelsherrschers und die Prinzessin eine Sterbliche und überhaupt erinnert die Geschichte durchaus an Amor und Psyche.

Poesie, Kunst und Kultur fanden einen Höhepunkt in der Heian Zeit und ich nehme sehr an, dass die Tanabata Version, die ich zuoberst in meinem Repertoire pflege, in eben dieser Zeit ihren Schliff bekam. Die Heian Zeit hat ihre Ähnlichkeit mit dem Kulturschub des europäischen Adels. Die französischen Feenmärchen strotzen vor Kurzweil und Sinneseindrücken und sind im Grunde schon wieder dadurch verwerflich, da sie kaum die wahren Nöte und Gefühle der Unterschichten abbilden. Übrigens, auch wir reden heutzutage zumindest von der Mittelschicht und trauen uns nur selten, weitere Stufungen beim Namen zu nennen. Dennoch sind in all diesen Verwerfungen eben jene Entwicklungen zu finden, die es lohnt als Archiv der Zeit und Sternstunden des menschlichen Vermögens weiter zu kultivieren.

Ich könnte jetzt meine bis dato geschliffene Version der japanischen Legende „Ame no Tanabata Hime“ erzählen. Stattdessen verweise ich auf das zeitlose Video der Abschlusspräsentation an der UdK und auf das in 2020 auf meiner Homeoffice-Bühne aufgenommene. Auch im Novemberbüchlein 2019 "Alices wundersame Japanreise" war Tanabata eingebunden und so will ich hier eine Kurz- und Zusammenfassung geben.

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Japan, erschaffen zwischen Himmel und Erde, ein Land, in dem die Götter wandeln. Es war zu der Zeit, als der dritte Nachfolger des Tenno Jimmu regierte, da lebte irgendwo im Land ein reicher Edelmann mit seiner Frau und seinen drei Töchtern.

Die Legende handelt von der Liebe, der jungen, ganz neuen, frischen Liebe, die erste und einzige vielleicht.
In dieser Version der Legende ist es die dritte Tochter, die das liebste und begabteste Kind ist. Sie mag Orihime geheißen haben und weben können wie keine Zweite.
Amewakahiko, der Sohn des Regengottes, reift heran und hat seine Bedürfnisse; die Körpersäfte sind soweit, er will die Liebe spüren. Er will eine Braut! Ganz gezielt wendet er sich an den reichen Kaufmann dort unten auf der Erde, der solle ihm die eine seiner Töchter zur Frau geben. In Gestalt einer mächtigen Schlange trumpft er mit Schrecken und droht alle zu vernichten, wenn nicht die Eine zu ihm kommt. Gemäß seinem Befehl wird ein Palast gebaut, ein Pfahlrostbau, 17 Klafter lang, 17 Mal sechs Fuß eines ausgewachsenen Mannes. Die Szene, in der sich Hikoboshi, der kleine Stern des Vaters, in seiner monströsen Schlangengestalt auf die Prinzessin zubewegt und dann beinahe flehend um die Erlösung aus ebendieser Gestalt bittet, indem sie mit einem Nagelschneidemesser seinen Kopf ritzen soll, ist hoch erotisch und sehr jugendlich.

Die beiden sind nun ein Paar und leben in allen Freuden, aber er ist nunmal ein Gott und zwar der Kleine, der Junior. Ab und an muss er sich bei seinem Vater blicken lassen und der weiß noch gar nicht, dass sein Söhnchen auf der Erde eine Braut hat. Und wie das im Märchen so ist: Der Gatte bittet seine Frau auf die eine Reis- bzw. Reisekiste aufzupassen, die mit dem Deckel, in der er die Schlangenhaut verstaut hat. Orihime verspricht die Kiste auf keinen Fall zu öffnen und hängt den Schlüssel an ein Band unter ihrem Gewand. In seiner Abwesenheit aber kommen die Schwestern zu Besuch, sind recht neidisch auf den Lebensstandard der kleinen Schwester und wollen schließlich auch in eben diese verschlossene Kiste schauen, nachdem sie sich alles andere ja schon haben zeigen lassen. Sie finden den Schlüssel, öffnen die Kiste und die ist leer, nur eine dünne Rauchwolke steigt zum Himmel empor. Die Prinzessin wartet auf die Rückkehr ihres Gatten, doch der kommt nicht und für diesen Fall hatten sie vereinbart, dass sie in die westliche Hauptstadt gehen solle. Dort solle sie einen Kürbiskern des Ichiya no hisago kaufen und ihn einpflanzen. Sie tat es und eine Ranke wuchs zum Himmel und während sie daran emporkletterte, dachte sie an die Eltern und sprach so vor sich hin:

Mata mou ichi do aemasu ka?
Dou yatte shiru koto ga dekiru no deshou?
Kono shunkan kara Watakushi no unmei wa
sora ni ukabu kumo ni yotte kimerareru no desu.

Sehe ich euch jemals wieder?
Wie könnte ich das wissen, wie nur?
Von diesem Moment an wird mein Schicksal doch
abhängig von den am Himmel schwebenden Wolken entschieden.

Sie fand ihren Mann, denn sie war ausdauernd genug im Himmel zu wandern und allen Spuren zu folgen, die sich ihr boten. Sie fragte den Abendstern in weißem Kleide, den Kometen mit dem Besen, die Plejaden und schließlich den Polarstern und endlich kam sie an den Platz, der mit Smaragden anstelle von Kieseln belegt war ‐ ein wunderschönes Bild, nicht wahr?

Amewakahiko höchstpersönlich trat aus der Tür, lief ihr entgegen, zog sie mit sich ins Haus und erneuerte schnellstens den Ehebund! Die Jugend! Das Stürmen! Das Unbedachte.
In dieser Version der Legende ist der Regengott ein schrecklich anzuschauender Dämon und ein Menschenkind kann nicht so einfach im Himmel bleiben und überhaupt passte es Vater Regengott ganz und gar nicht, dass sein kleiner Sohn, sein Hikoboshi, eine Menschenfrau hatte. Sie musste jetzt erst einmal etliche Aufgaben lösen, etliche Prüfungen bestehen, z.B. die vieltausendköpfige Rinderherde hüten, das war sonst wohl eher die Arbeit des Sohnes. Kurzum, sie meisterte alle Herausforderungen dank des Ärmels von Amewakahikos Gewand, der genau die richtige Dosierung an Zaubermacht für Orihime bereithielt. Der Himmelsvater und Dämon gab sich zufrieden und brummte: "Gut! Du darfst bleiben! Aber so, wie bisher lebt ihr nicht mehr zusammen! Einmal im Monat dürft ihr euch sehen und in der anderen Zeit wird gearbeitet!"

Wegen all der Strapazen der letzten Tage hatte Prinzessin Orihime jedoch nicht richtig hingehört und sie seufzte zufrieden: "Ach, ich bin ja so froh, ihn wenigstens einmal im Jahr sehen zu dürfen!"
"So soll es sein", sagte Vater Regengott, nahm eine Wassermelone und warf sie zu Boden, so dass sie zerbarst. Aus ihr floss der Himmelsstrom hervor, der nun die Liebenden trennt und der siebente Tag des siebenten Mondes eines jeden Jahres ist es, an dem sie sich sehen.

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In Japan feiern die Menschen jedes Jahr im Sommer, zumeist am 07.07. das Sternenfest Tanabata. Sie schreiben Wünsche auf Papierstreifen und binden diese an Bambusbäume. Die Wünsche schicken sie so gesehen in den Himmel und schauen dabei hinauf. Dazu gibt es ein Feuerwerk.

Möge der Menschheit die Liebe und das Abenteuer nie ausgehen.

Ame kann sowohl Regen, als auch Himmel oder Gott bedeuten, no zeigt den Genitiv an und macht aus Himmel "des Himmels". Tanabata ist hier nun der Name und das Hime danach drückt aus, dass es sich, um eine Prinzessin handelt.

Hikoboshi 彦星 der kleine Stern, 彦 hiko = Junge 星 boshi = Stern.

Hikoboshi ist die Rückkopplung zum Regen und damit zum Siebenschläfer.
Sein Name in der japanischen Legende ist ja Amewakahiko.

天稚彦
天 Ame = Regen
稚 waka = jung
彦 hiko = Junge

oder
天若日子
天 Ame = Regen
若 waka = jung
日 hi = Tag
子 ko = Kind

Er ist also der kleine Sohn, der kleine Liebling des großen Drachengottes der Meere, der Regengott Junior in der Phase der Adoleszenz. Vater-Gott will ihn von Zeit zu Zeit sehen und fragen: Wo bist du, an welcher Stelle der Entwicklung stehst du und hast du alle deine Aufgaben erfüllt? Nun, von einer wissen wir, dass er sie vernachlässigt hatte, nämlich, die Rinderherde zu hüten.

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Im asiatischen Raum ist der Drache eigentlich gar kein Dämon. Wir in der westlichen Welt sehen den Drachen als Dämon und bekämpfen ihn. In der östlichen Welt sind sie vielmehr Glückswesen, allerdings auch erst, nachdem sie sich vollständig entwickelt haben. Insofern ist die japanische Legende auf den ersten Blick ein wenig irreführend, denn der Himmelsvater müsste ja ein gutmütiger Drachengott sein. Genaugenommen geht es hier jedoch um die zu erwartende Ablehnung des Menschenwesens im Himmel. Und wird nicht auch gesagt, dass wir Menschen den Göttern nicht ohne Abschirmung gegenüber stehen können?

Nun!

Für die vollständige Entwicklung benötigt der Glücksdrache satte 3.000 Jahre. Das ist eine verdammt lange Zeit, doch im Verhältnis 1:100 der menschlichen Entwicklung verblüffend ähnlich.

In den ersten 500 Jahren der Entwicklungszeit eines Glücksdrachen ist er in einem Stein und nach diesen 500 Jahren schlüpft aus dem Steinei eine Wasserschlange und gleitet ihrem Namen gemäß ins Wasser.

In einigen Kulturen der Welt ist dies schon der Abzweig zur Weltenschlange, die sich wachsend und immer weiter wachsend irgendwann in ihren eigenen Schwanz beißt, nachdem sie die Erde im Wasser einmal umrundet hat, und es ist kein Wunder wenn sie in ihrer zuweilen ungestümen Art gefürchtet wird. Daher kommen wohl auch die Heldensagen der westlichen Welt. Man geht maximal bis zur Zähmung eines solchen Drachen-Schlangen-Wesens.

In der östlichen Welt zweigt hier die Geschichte anders ab.

Die Wasserschlange wächst und wächst und wächst weitere 500 Jahre und dann formt sich ihr ein Karpfenkopf.

Nun folgen die nächsten 1.000 Jahre der Entwicklungszeit. Dem Karpfenkopf wächst ein Bart, dem Körper wachsen Schuppen und Adlerklauen und Ohren, aber mit diesen Ohren kann er nichts hören, der Jungdrache in Entwicklung. Erst wenn am Ende dieser zweiten Etappe dem Karpfenkopf, dem Jungdrachen also, ein Hirschgeweih gewachsen ist, dann kann er mit diesem Hirschgeweih gleich ganz ins Universum lauschen, das ist sein Hörorgan.

In der letzten Etappe über 1.000 weitere Jahre werden sich sieben Perlen auf seinem Körper ausbilden, die für bestimmte Erfahrungen und Entwicklungen, so gesehen für die Persönlichkeit des jeweiligen Drachen stehen.

Am Ende dieser 3.000 Jahre Entwicklungszeit aus dem Steinei zur Wasserschlange, über den Karpfenkopf und die Veränderung des Körpers bis hin zur ausgeprägten Persönlichkeit muss er eine Entscheidung treffen, um ganz zu einem Glücksdrachen werden zu können: Er muss sich sechs der sieben Perlen von seinem Körper entfernen.

Eine solche Entscheidung ist für Mensch und Drache gleichermaßen bedeutend: Finde die Perle, die bleibt.

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Schauen wir nochmal hinauf zum Sommerdreieck.
Wega, der landende Adler. Altair, der fliegende Adler, Deneb, der Schwanz der Henne.
Die arabischen Namen geben bildhaft so viel Inhalt, dass es in dortigen Mythen und Geschichten Hinweise zumindest zu dem Paar Altair und Wega geben muss. Ich brauche Zeit und Raum und Basis für all diese Projekte. Wie oft habe ich den Eindruck, eine Zuarbeit zu Forschungszwecken geschrieben zu haben, sprachlich mit dem Dreisprung in der Grammatik und in der Poesie, thematisch mit dem Wasser des Lebens in der Birke, mythologisch mit den Fäden der Webergöttinen, entlang des Phönix, psychologisch in die Diesseits-Jenseits-Andererseits Welt, territorial in den Reisen durch die Lande über die Märchen. Und es braucht Zeit und Raum und eben Basis.

Der Adler findet sich unübersehbar als einer der majestätischsten Göttervögel in den Mythen der Welt. Die Verwandlung in einen Vogel, das Abwerfen und Anziehen eines Federkleides, sind Metapher und Funktion. Auch die Kraniche und Schwäne, die Tauben und die Gänse, im Grunde alle gefiederten und flugfähigen Wesen sind zu benennen, haben sie doch die Eigenschaften, die den Menschen bis dato fehlten: Weitblick, Weitflug, Schnellflug.

Diese typischen Tore vor den Schreinen Japans, mitunter auch freistehend, heißen Torii, vollständig ausgesprochen Tori iru 鳥居
Man könnte meinen, das hieße Tor, aber nein. Das Schriftzeichen für Torii enthält "Vogel" und "sich befinden", doch kein einziger Vogel ist je auf einem solchen Tor abgebildet. Hinter jedem Torii aber ist ein heiliger Raum, ein Gebiet also, in dem die Götter sich befinden, ein Göttersitz.


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Die Herleitungen der japanischen Zeichen und Namen habe ich Johannes zu verdanken. Irgendwann einmal habe ich einen Volkschulkurs Japansich gemacht. Bis auf den Satz "Watashi no name ha(wa) Anke des." ist wenig geblieben. Mein Sohn aber hat sich eine Sprachreise nach Japan organisiert und blieb später auch ein halbes Jahr in Tokio.


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Hinweise und Quellen

Buch
Wjedrowa knizka - Das Wetterbüchlein


Wikipedia
Gregorianischer Kalender
Sommerdreieck
Heian Zeit


Google
Sommerdreieck Sternenhimmel
Gregorianischer Kalender
Heian Zeit


Japandigest
Heian Zeit


Verweise intern auf KJUI.de

Podcast "Drachen ° Wesen"

VIDEO Tanabata 2020

VIDEO Tanabata 2014

Blick ins .. 2019


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Herzliche Grüße
Anke Ilona Nikoleit